Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, dass die Zeit umso schneller vergeht, je ereignisreichere Momente man durchlebt. Im Rückblick allerdings verhält es sich genau umgekehrt. Wer also behauptet, dieses Jahr sei wie im Fluge vergangen, der hat wohl nichts aufregendes erlebt. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen.
Im vergangenen Jahr hat überall in Europa die Europamüdigkeit um sich gegriffen. Nicht nur die Misere der einheitlichen Währung schlug auf die Stimmung, sondern auch die Kleingeistigkeit der handelnden Politiker und der Brüsseler Bürokratie. In einigen Ländern sind populistische Parteien erfolgreich, die eine Rückkehr zu den Nationalstaaten fordern.
Das war vor einigen Jahren noch ganz anders. Aber wir haben uns an offene Grenzen, Reisefreiheiten, friedliche Zusammenarbeit mit allen Nachbarländern und freien Handel gewöhnt, nehmen es als selbstverständlich hin, dass wir den Zündlern an der europäischen Idee nicht energisch genug entgegen treten.
Dabei gibt es auch auf unserem Kontinent noch immer Länder, in denen all das nicht selbstverständlich ist. Zum Beispiel auf dem Balkan. Die Menschen dort täten vieles, um im Club der Europäer endlich dazu zu gehören.
Der Text des Euro Songs ist auf englisch, wird aber im Video eingeblendet.
Wer kein Englisch versteht: Der Refrain bezieht sich nicht auf die europäische Währung, sondern lautet auf deutsch:
Ich will ja nicht stören,
versteht mich nicht falsch,
ich bin es bloß leid
Europäer nur beim Eurovision Songcontest zu sein.