Der Begriff der Nächstenliebe im Islam und seine Grundlagen im Koran.
Koran
Nach muslimischer Überzeugung ist der Koran (wörtlich: Lesung, Rezitation, Vortrag) die schriftliche Fassung einer wörtlichen Offenbarung Gottes (arab. Allah) die mündlich durch den Engel Gabriel (Jibril) dem Propheten Mohammed vermittelt wurde („Diktatverständnis“ des Korans). Dies geschah nach und nach über einen Zeitraum von etwa 23 Jahren, beginnend am 22. Dezember 609 n.Chr., als Mohammed 40 Jahre war, und endete 632, dem Jahr seines Todes.
Der Quran besteht aus 114 Kapiteln unterschiedlicher Länge, die jeweils als Sure bezeichnet werden. Die Verse heißen Āya (wörtlich: Zeichen, Wunder oder Beweis) im Plural Āyāt. Die Suren haben eine recht unterschiedliche Anzahl von Versen, insgesamt sind es 6.346 Stück mit insgesamt 77.000 Wörtern.
Zum Vergleich: Altes Testament knapp 600.000 Worte; Neues Testament etwa 180.000 Wörter; der Roman „Sakrileg – Der Da Vinci Code“ hat etwa 188,000 Wörter. Die Zahlen können natürlich je nach Sprache oder Ausgabe variieren, aber bilden eine ausreichend genau Grundlage.
Wie schon oben ausgeführt, kommt der Begriff „Nächstenliebe“ in den heiligen Schriften des Christentums nicht vor, und auch nicht im Koran. Wir haben hier also eine weitere Gemeinsamkeit der beiden großen Weltreligionen.
Sure 42:23 „Dies ist es, wovon Allah Seinen Dienern, die glauben und gute Werke tun, die frohe Botschaft gibt. Sprich: „Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die Liebe zu den Verwandten.“ Und dem, der eine gute Tat begeht, verschönern Wir sie noch. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Dankbar.“
Hadith
Ein Hadith (wörtlich: Bericht, Mitteilung, Erzählung) ist eine schriftliche Aufzeichnung der die die Worte, Handlungen oder Gewohnheiten des islamischen Propheten Mohammed beschreibt. Sie basieren auf mündlich tradierten Berichten die nach dem Tod des Propheten in der damaligen Gesellschaft im Umlauf waren und auf diese Wiese für die nachfolgenden Generationen verfügbar gemacht wurden.
Die große Bedeutung der Hadithe im Islam ergibt sich daraus, dass die Handlungsweise (Sunna) des Propheten normativen Charakter besitzt und nach dem Koran die zweite Quelle der islamischen Normenlehre (Fiqh) darstellt.
Verschiedene Zweige des Islam (Sunniten, Schiiten) beziehen sich auf verschiedene Sammlungen von Hadithen, und einige Gruppen lehnen die Autorität der Hadith-Sammlungen vollständig ab und akzeptieren nur Koran als Offenbarung.
Einzelne Hadithe werden von muslimischen Geistlichen und Juristen als sahih („authentisch“), hasan („gut“) oder da’if („schwach“) eingestuft, jedoch ist diese Klassifizierung von der Schulrichtung abhängig.
Jeder Hadith besteht aus zwei Teilen, dem Text selbst, und einer Aufzeichnung der Kette der Überlieferungen.
„Niemand von Euch hat den Glauben erlangt, solange er nicht für seine Brüder liebt, was er für sich selbst liebt.“
„Keiner von Euch hat den Glauben erlangt, solange ihr für euren Nachbarn nicht liebt, was ihr für euch selbst liebt.“
„Jener Mensch ist gerecht, der für die anderen Menschen so viel Liebe aufbringt, wie er sich für sich selbst ersehnt.“
Almosengabe
Die sogenannten „Fünf Säulen des Islam“ sind fünf grundlegende Handlungen im Islam, die als obligatorisch für die Gläubigen sind und die Grundlage des muslimischen Lebens bilden.
Die Schiiten und Sunniten sind sich einig über die wesentlichen Aspekte und Praxis dieser Handlungen, aber die Schiiten haben nicht fünf, sondern zwölf oder zehn oder sieben Säulen. Aber das sind Details, die in diesem Zusammenhang nicht relevant sind, aber zeigen das es den „Islam“ genauso wenig gibt wie das „Christentum“ (nur zur Erinnerung: Griechisch-Orthodox, anglikanischen Kirchen, Katholiken, Presbyterianer, Mennoniten, Baptisten, Pietisten, Quäker, Adventisten, usw.)
- Schahāda (islamisches Glaubensbekenntnis)
- Salāt (Pflichtgebet)
- Zakāt (Almosengabe)
- Saum (Fasten im Ramadan)
- Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka)
Die Unterstützung der Bedürftigen gilt als Zeichen der echten Frömmigkeit und daher zahlt jeder gläubige Muslim die Almosensteuer (Zakāt).