Gegen den Strom

Gegen den Strom – Kontroverse Themen aus Politik & Gesellschaft – Kritik & Konsens.

Gegen den Strom

Der Ausdruck, „Gegen den Strom schwimmen“ meint ein Verhalten (oder Denkweise) die sich zumindest nicht an den Gepflogenheiten der Mehrheit orientiert und sich unangepasst verhält. In manchen Fällen sich sogar der Mehrheit entgegenstellt.

Eine Flaschenpost ist eine, in unseren modernen Zeiten bereits als anachronistisch betrachtete, Form der Kommunikation. Eine Nachricht wird in einem schwimmfähigen Container versiegelt (klassischer Weise eine Flasche), und die wird in ein mehr oder weniger großes Gewässer freigesetzt.

Sie wurden in „crowdsourced“ wissenschaftlichen Studien über Ozeanströmungen verwendet, ebenso um Hilferufe zu verschicken, als finale Berichte & Briefe von denen die sich selbst als verdammt betrachteten und als Einladungen potenzieller Brieffreunde und imaginären Liebschaften.

Nachrichten – Die gelesen werden

Nicht irgendwelche „Nachrichten“. Sondern solche, die  typischerweise nicht andernorts, dafür aber hier (nach)gelesen werden können

Was Sie hier finden, hat zum anderen auch einen formalen Aspekt und publizistischen Anspruch. Es geht um das, was theoretisch so einfach erscheint und doch praktisch so schwer einzulösen ist: Unterhaltsame Aufklärung und aufklärende Unterhaltung in und durch anspruchsvolle Texte.

Zum Thema Nachrichten passt auch dieses Gedicht: AN DIE NACHGEBORENEN von Bertold Brecht.

 

Zitate

Nomen Est Omen

Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen.  – Hermann Hesse

 

Weitere Zitate & Sprüche – Gegen den Strom; Viel Spass beim Lesen!

Leitmotiv

Hier finden Sie aufklärende und kritische Kurztexte deutsch(sprachig)er intellektueller (Gegenwarts)autoren, die sowohl genau auf gesellschaftliche Wirklichkeitsbereiche schauen als auch vor dem Publizieren die Anstrengung/en des Recherchierens nicht scheuen.

Die Texte sind frei von allen kommerziellen Interessen (Scheckbuchjournalismus) und Parteiräson und unabhängige, reflexiv-historische Beiträge zur Qualitätspublizistik. Die Autor(inn)en haben mit dem hierzulande, seit Jahrzehnten vorherrschenden großmedialen Verdummungsprozess und seinen beiden Hauptseiten:

  • einerseits Beliebigkeit-, Billigpublizistik und Instant-Prominentisierung,
  • andererseits Katastrophen-, Krawall- und SchwarzWeiß-Berichterstattung

nichts am Hut.

Historische Perspektive

Zugleich wird an eine Grundeinsicht von Friedrich Engels angeschlossen. Engels erklärte angesichts des historischen, politischen, ideologischen, kulturellen und moralischen Versagens der deutschen Bürgerklasse („Bourgeoisie“) vor 125 Jahren die deutsche Arbeiterbewegung zur „Erbin der deutschen klassischen Philosophie“ mit der Aufgabe, die Tradition der fortschrittlichen materialistischen Philosophie aufzunehmen, zu entwickeln und zu verbreiten: an den Hohen Schulen des Deutschen Reiches würde nämlich keine Philosophie, sondern eine als „Philosophie“ getarnte „eklektische Bettelsuppe“ gelehrt.

Die gegenwärtige postmoderne Ideologie der Sozialwissenschaften repräsentiert heute das, was Hannah Arendt (1906-1975) seinerzeit den „Kulturberufen“ zugeschrieben hatte: eine „theatralische Kulissenkultur“.

 

Postfaktisch

Der Begriff Postfaktisch beschreibt einen (gesellschaftlichen) Zustand, in dem die Fakten zugunsten einer (kollektiv) gefühlten Wahrheit zurückgedrängt werden (bzw. Fakten seien keine Fakten, sondern Machenschaften der Lügenpresse). Kurz: wer lügt gewinnt!

Das lateinische Präfix „post-„ wird wörtlich mit „später, hinter, nach“ übersetzt: Bekannte Beispiele sind „post mortum“ (= nach dem Tod) oder „post festum“ (= wörtlich: nach dem Fest; metaphorisch: nachher, wenn alles vorbei ist).

Allerdings wandelt sich die Bedeutung manchmal im Verlauf von Jahrzehnten: siehe den in den 1960iger Jahren neu entstandenen Begriff „Postmoderne“ der im US-amerikanischen Literaturdiskurs vor allem von Irving Howe, Susan Sontag und Leslie Fiedler um-geprägt wurde.

Früher benutzen Politiker gerne auch performative Sätze in ihren Reden, d.h. allein durch die Macht der Sprache wollten sie suggerieren Fakten zu schaffen. Aber das kam beim Publikum nur begrenzt gut an, vor allem weil der Schwindel auch recht leicht zu durchschauen war.
Gegen ein performatives „Ich sage, so und so soll es sein …“ (was sich ja auf die Gegenwart bzw. Zukunft bezieht) ist natürlich die postfaktische Verdrehung der Vergangenheit ein wesentlich wirksameres Mittel.

Politik

Zwei Zitate von Jean-Claude Juncker, seit November 2014 Präsident der Europäischen Kommission:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ (1999)

„Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ (2011)
 

Politisches Kabarett

Aus der Satire „Schlag auf Schlag“; Moderation: Axel Naumer; Sahra Wagenknecht: Christine Prayon. Ausgestrahlt bei WRD5, im Rahmen der wöchtentlichen Kabarett-Sendung „Unterhaltung am Wochenende“.

Moderator: „Im Reigen der Programm-Parteitage zur Bundestagswahl, ist an diesem Wochenende die Linke dran, sie tagt seit gestern in Hannover. Und dort beim Bundesparteitag bin ich jetzt verbunden mit Sahra Wagenknecht.“

Sahra Wagenknecht: „Entschuldigung, aber es heißt die zweite Tagung des fünften Parteitages der Partei  ‚Die Linke’“.

[…]

Sahra Wagenknecht: „Aber lassen sie mich zunächst kurz zu einem anderen Thema Stellung nehmen. Es ist ein Skandal was hier passiert ist. Die Bundesregierung ist wieder einmal vor den Lobbyverbänden eingeknickt. Frau Merkel tut nichts. Die Koalition steht vor einem Scherbenhaufen. Die Regierung ist am Ende.“

Moderator: „Zu welchem Thema war das jetzt?“

Sahra Wagenknecht: „Das passt zu jedem.“

 


 

Zitate:

„Es gibt viele Probleme auf der Welt. Wenn man alles einmal tiefgründig und kritisch analysiert, stellt man fest, das alles Übel in einer Wurzel mündet: Im Gesellschaftssystem. Der faulende, parasitäre Monopol-Kapitalismus imperialistischer Prägung.“

„Es regiert der neoliberale Turbokapitalismus, der in seinem Wesen ungerecht, ausbeutend und spaltend ist.“ 

[Olaf Schubert, Betroffenheitslyriker]